
Die Projektgruppe Verkehr Infrastruktur und Digitales des SPD Kreisverbands hat sich bei ihrer ersten Veranstaltung zusammen mit der SPD Albstadt gleich ein komplexes Thema vorgenommen: Hendrik Dahlhoff und Jochen Herth haben die Mitglieder im Kreis am vergangenen Freitag im Brauhaus in Albstadt über den aktuellen Stand bei der Regionalstadtbahn Neckar-Alb informiert.
Eng getaktete Züge auf elektrifizierten und ausgebauten Strecken in der Region sollen den Schienenverkehr attraktiv machen und Engpässe beseitigen. Das ist die Idee, die hinter der Regionalstadtbahn steckt. Bei einer konkreten Umsetzungsperspektive hapert es derzeit für den Zollernalbkreis aber noch. Wie genau der Stand der Planungen derzeit ist, erklärten Hendrik Dahlhoff und Jochen Herth, jeweils Vorsitzende der beiden SPD-Ortsvereine Albstadt und Balingen, bei der gut besuchten ersten Veranstaltung der SPD-Projektgruppe Verkehr Infrastruktur und Digitales.
Nach einem kurzen Abriss der geschichtlichen Entwicklung des Schienenverkehrs im Kreis, stellten Dahlhoff und Herth den aktuellen Stand des Projektes vor, das – zusammen mit Projektpartnern in Reutlingen und Tübingen – auch vom Zollernalbkreis aus verantwortet wird. Der Kreistag hat sich konkret für die Realisierung eingesetzt und über viel Jahre klare Zielformulierungen erarbeitet mit dem Ziel, dass die Kreisverwaltung auch die Interessen der Zollernalb in das Gesamtprojekt einbringt. Durch die kürzlich beschlossene Verlängerung des GVFG-Förderprogramms (Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz) über 2019 hinaus, seien die Vorplanungen auf Initiative der SPD im Kreistag nun umso wichtiger geworden, erklärte Dahlhoff: „Wir konnten wegen dieser Frist 2019 nicht in das nun definierte erste Modul rutschen, nun muss aber nach der Verlängerung vom GVFG klar sein: Im ›Modul 2‹ müssen die hiesigen Strecken dabei sein. Punkt.“ Deshalb sei es an der Zeit, die Vereinbarungen mit den Nachbarkreisen endlich in trockene Tücher zu packen. „Die Zollernalbbahn mit der Talgangbahn als Projekteinheit innerhalb der Regionalstadtbahn hat den höchsten Nutzen-Kosten-Index von allen Teilnetzen und ist der wahre Träger der Regionalstadtbahn, wenn es um die positive volkswirtschaftliche Berechnung geht", so Dahlhoff. Ebenso unterstütze die Projektgruppe die schon lange vertretene Position der SPD-Kreistagsfraktion, endlich mit dem Tübinger Landkreis eine Vereinbarung über die Finanzierung der Zollernbahn zu sprechen. Denn: „Immerhin verläuft rund 1/3 der Strecke im Kreis Tübingen, die gesamten Planungskosten zahlt aber bisher alleine der Zollernalbkreis“, so Dahlhoff.
„Es geht für uns darum verlässlich und schnell an Reutlingen, Tübingen und Stuttgart angebunden zu sein. In den Vorplanungen der Ingenieure und Plänen der Gutachter seien Stadtbahnen bei genauer Betrachtung bei uns auch nicht vorgesehen“, sagte Herth in der anregten Diskussion um den Wegfall der Direktverbindung nach Stuttgart nach der Fertigstellung von Stuttgart 21. „Die einzige andere Realisierungsoption wäre über den Bundesverkehrswegeplan. Da wir auf Jahrzehnte hier keine Chance haben, bleibt uns als Möglichkeit nur noch die Regionalstadtbahn als Weg zum Ziel“, bilanzierte Herth die derzeitige Situation und versprach, dass die Projektgruppe Verkehr Infrastruktur und Digitales das Thema weiter begleiten und diskutieren werde.